On 22 August 2020 to Hanau!

Gemeinsame Fahrt am 22. August 2020 nach Hanau zur Demonstration gegen Rassismus und Rechtsextremismus!

Die Angehörigen der Opfer und Überlebende des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau rufen für den 22. August zur Demonstration und Kundgebung nach Hanau auf. Wir wollen aus München dabei sein und unterstützen!

Es wird aus München ein Bus nach Hanau fahren. Das Busticket kostet 35,-€, bezahlt wird im Bus und wer keine Kohle hat, kann auch mitfahren! Wenn Ihr mitfahren wollt, dann schreibt eine e-Mail ans #ausgehetzt-Bündnis

 

Hier der Aufruf:

(german)

Am 22. August 2020 nach Hanau!

Unterstützungsaufruf zur Demonstration gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Die Angehörigen der Opfer des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar in Hanau, Überlebende und UnterstützerInnen rufen für den 22. August 2020, sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod von neun Menschen, zur Demonstration und Kundgebung nach Hanau auf. Die Hinterbliebenen, Verletzten und Überlebenden fordern:

* ein würdevolles, von ihnen gestaltetes Gedenken und Erinnern im öffentlichen Raum;

* Gerechtigkeit und Entschädigung;

* lückenlose Aufklärung der Tat und der Verantwortung staatlicher Behörden für das Attentat;

* dringend notwendige politische Konsequenzen in Hessen ebenso wie bundesweit.

Als Unterzeichner*innen dieses Aufrufs teilen wir diese berechtigten Forderungen der Betroffenen und rufen zur Teilnahme an dieser Demonstration auf.

Wir unterstützen den Gedenk- und Aktionstag in Hanau auch, weil uns die Situation und Auseinandersetzung dort, mitten in Hessen, exemplarisch erscheint. Zentrale Fragen der Angehörigen zum Vorgehen der Polizei und anderer staatlicher Institutionen vor, während und nach der Tatnacht bleiben unbeantwortet und auch ein halbes Jahr danach sind keinerlei politische Konsequenzen zu erkennen. Im Gegenteil: Der aktuelle Skandal um die Todesdrohungen des NSU 2.0 mit Informationen aus hessischen Polizeicomputern zeigt, dass mörderischer Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus weiter zunehmen und von Polizisten, Soldaten und Behörden toleriert oder gar unterstützt werden. Weder in Hanau noch in Halle oder in Kassel waren Einzeltäter am Werk, sondern Mörder, die sich durch rassistische Hetze ermutigt und bestätigt fühlen.

Wir wollen, dass die Forderung der Angehörigen und Überlebenden von Hanau überall gehört werden: „Wir wollen, dass Hanau keine Station von vielen ist, sondern die Endstation. Wir sagen ein halbes Jahr danach: Es muss sich endlich nicht nur etwas, sondern vieles in diesem Land ändern… Dass durch Taten und nicht nur Worte oder Kränze gezeigt, ja bewiesen wird, dass dieser Anschlag und dass Rassismus und Rechtsextremismus in diesem Land nicht geduldet, toleriert und akzeptiert werden.“ Wir schließen uns diesen Worten der Angehörigen aus Hanau an und rufen mit Ihnen dazu auf, sich am 19. August an dezentralen Gedenkaktionen zu beteiligen und dann am 22. August nach Hanau zu kommen.

(englisch)

On 22 August 2020 to Hanau!

Call for the demonstration against racism and right-wing extremism

The relatives of the victims of the racist terrorist attack in Hanau on 19 February, survivors and supporters call for a demonstration and manifestation in Hanau on 22 August 2020, six months after the violent death of nine people. The bereaved, injured and survivors demand

* a dignified commemoration and remembrance in public space, created by them;

* justice and compensation;

* a complete clarification of the crime and of the responsibility of state authorities for the assassination;

* Urgently needed political consequences in Hesse as well as germanwide.

As signatories of this appeal, we share these legitimate demands of the victims and call for participation in this demonstration.

We also support the Day of Remembrance and Action in Hanau because the situation and the debate there, in the middle of Hesse, seems exemplary to us. Central questions of the relatives about the actions of the police and other state institutions before, during and after the night of the crime remain unanswered and even half a year later there are no political consequences to be seen. On the contrary: The current scandal surrounding the death threats of the NSU 2.0 with information from Hessian police computers shows that murderous racism, anti-semitism and right-wing extremism continue to increase and are tolerated or even supported by police officers, soldiers and authorities. Neither in Hanau nor in Halle or Kassel were individual perpetrators at work, but murderers who feel encouraged and confirmed by racist agitation.

We want the demand of the relatives and survivors of Hanau to be heard everywhere: „We want Hanau not to be one station of many, but the final station. We say half a year later: That not only something, but many things in this country must change… That through deeds and not just words or wreaths it is shown, indeed proven, that this attack and that racism and right-wing extremism are not tolerated and accepted in this country.“ We endorse these words of the relatives from Hanau and call on you to participate in decentralised commemoration activities on 19 August and then to come to Hanau on 22 August.

Sechs Monate nach dem 19. Februar: Erinnerung – Gerechtigkeit – Aufklärung – Konsequenzen!