(english below)
Das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist in der Nacht vom 8.9.20 auf den 9.9.20 abgebrannt.
Wir sind solidarisch mit allen obdachlos gewordenen Geflüchteten und fordern die sofortige Evakuierung aller griechischen Lager! Bringt die Menschen JETZT an sichere Orte!
Dafür gehen wir am 20.9. europaweit auf die Straße, in München um 14 Uhr am Goetheplatz!
Die katastrophale Situation in Moria ist seit langem bekannt: In dem Lager, das ursprünglich für knapp 3.000 Menschen ausgelegt war, lebten monatelang mehr als 13.000 Personen unter menschunwürdigen Bedingungen. Bereits vor dem COVID-19-Ausbruch mussten Tausende in Zelten oder gar im Freien schlafen. Für Nahrung warteten die Menschen meist stundenlangen in Schlangen. Sanitäre Anlagen oder medizinische Einrichtungen waren kaum vorhanden. Abstand halten und sich vor dem Virus schützen – das war unter diesen Umständen zu keinem Zeitpunkt möglich!
Aufgrund des Feuers sind die Menschen nun obdachlos. Viele harren unter chaotischen Bedingungen in der Gegend um das Camp aus, andere versuchten weiterzuziehen. Die griechische Regierung reagierte mit Polizeieinsätzen. Den geflüchteten Menschen auf Lesbos stellt sie in Aussicht, in einem neuen, abgeriegelten Camp untergebracht zu werden.
Mit Menschenrechten haben diese Zustände am Rande Europas schon lange nichts mehr zu tun!
Gleichzeitig haben sich in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren über 170 Städte und Kommunen allein in Deutschland zum Sicheren Hafen erklärt. Sie sind bereit, jetzt sofort Menschen aufzunehmen. Vor wenigen Wochen starteten Berlin und Thüringen eigene Landesaufnahmeprogramme. All diese Initiativen werden jedoch bisher vom Bundesinnenministerium unter der Leitung Horst Seehofers blockiert. Das ist eine Schande!
Auch München hat sich zum „Sicheren Hafen“ erklärt. Wir hier in München haben Kapazitäten und Strukturen, um in dieser akuten Notsituation schnell zu helfen und geflüchtete Menschen jetzt hier aufzunehmen. Wir haben Platz!
Darum lasst uns gemeinsam unsere Solidarität mit den geflüchteten Menschen auf Lesbos und in allen Lagern auf die Straße tragen!
Kommt am So, 20.9.20 um 14 Uhr zum Goetheplatz.
Für kommunale Aufnahme jetzt! München hat Platz!
Für Städte, Kommunen und eine Welt der Menschenrechte! #LeaveNoOneBehind
!! Evacuate the camps – Munich welcomes refugees !!
#LeaveNoOneBehind
On the night of September 9th, Europe’s largest refugee camp was destroyed by fire. Our love and solidarity goes out to all the people from Camp Moria who were made shelterless and abandoned on the Greek island of Lesbos!
For too long, the notorius Camp Moria has been known for its desolate condition: Originally designed to accommodate less than 3,000 people, the camp had to provide for more than 13,000 refugees over the past months. Thousands had to make do with makeshift tents, yet many others were left to squat under the bare sky. To receive food, people had to queue for hours. Medical and sanitary facilities were rare. Under these dire circumstances it was impossible to uphold the Covid-19 hygiene guidelines in any way.
Now chaos and confusion affect thousands of people who were made shelterless after a fire struck Camp Moria. People are trapped between a camp they cannot return to and lines of police blocking them from moving on. The only solution offered to refugees on Lesbos is to move into a new, closed-off camp set up by the Greek government.
The situation on Lesbos is a disgrace and must end immediately. Human rights must be upheld.
In Germany, over 170 cities have expressed their willingness to welcome refugees into their communities. These cities – known as “Safe Harbours” – are prepared to relocate people from Lesbos immediately and support their arrival Germany. Yet so far the federal Ministry of the Interior has blocked every effort to realise humanitarian resettlement programmes.
Munich also considers itself a “Safe Harbour” for Refugees. So let us take it to the streets and protest for the rights of refugees!