Gemeinsam mit vielen anderen Städten ruft die Seebrücke München zum Gedenken auf. Unsere Mahnwache findet am Samstag, 24.11. um 16.00 Uhr am Odeonsplatz statt.
Grenzen töten – Gegen das Vergessen: In Gedenken an die Toten und Vermissten verursacht durch die Abschottung Europas
Am 25. November ist Totensonntag, ein Tag des Gedenkens für die Verstorbenen.
Für das Totensonntags-Wochenende rufen wir auf zum öffentlichen Gedenken an die Menschen, die an den europäischen Grenzen gestorben sind.
34.361 Menschen auf der Flucht, so hat es das Netzwerk UNITED FOR INTERCULTURAL ACTION dokumentiert, sind seit 1993 in Folge der Abschottungspolitik gestorben. Sie haben Sicherheit und ein besseres Leben in Europa gesucht, doch sie fanden den Tod. Die größte Gruppe unter ihnen sind die Ertrunkenen im Mittelmeer. Und das Sterben geht weiter: Durch die Verweigerung sicherer Fluchtwege und durch die Behinderung der freiwilligen Seenotrettung.
Die Tode dieser Menschen auf der Flucht wiegen besonders schwer, denn sie waren vermeidbar. Das Sterben im Mittelmeer ist kein Unglück. Menschen, denen Hilfe bewusst verweigert wird, sterben nicht einfach, sondern sie werden getötet.
Wir gedenken dieser Menschen, die unsere Freund*innen und Nachbar*innen sein könnten, aber den Weg zu uns nicht überlebt haben.
Wir sind zugleich unfassbar wütend über die tödliche Abschreckungpolitik an den europäischen Grenzen. Das Sterben kann und muss beendet werden. Jetzt.
Vom 28.-30. November findet in Magdeburg die Innenministerkonferenz statt. Hier kommen die Verantwortlichen für die Grenz- und Migrationspolitik Deutschlands zusammen: Der Bundesinnenminister und seine 16 Kolleg*innen aus den Bundesländern. Mit unserem Gedenken senden wir ihnen eine Botschaft:
An die Innenminister*innen des Bundes und der Länder:
Wir gedenken heute der Ertrunkenen auf dem Weg nach Europa auf der Suche nach Sicherheit die hier nie ankamen.
An die Innenminister*innen des Bundes und der Länder:
Wir fordern von Euch!
Das Sterben an den Grenzen muss aufhören!
Wir wollen sichere Fluchtwege, Schiffe und Flugzeuge statt lebensgefährlicher Schlauchboote.
An die Innenminister*innen des Bundes und der Länder:
Seenotrettung ist kein Verbrechen!
Seenotrettung ist eine humanitäre Pflicht!
Deshalb:
Unterstützt die Retter*innen und protestiert gegen ihre Krimimalisierung!
An die Innenminister*innen des Bundes und der Länder:
Wir wollen Sichere Häfen Länder und Städte, die Geflüchtete aufnehmen und willkommen heißen.
Deshalb:
Gebt den Ländern und Städten das Recht Menschen aufzunehmen, aus dem Mittelmeer und aus den Lagern in Griechenland, Libyen und anderwo!
An die Innenminister*innen des Bundes und der Länder:
Folgt nicht den Hetzer*innen und Rassist*innen!
Hört nicht ihre angeblichen Bedenken!
Hört unsere Wünsche!
Nach einem Ende des Sterbens
Nach einer offenen Gesellschaft
Nach Willkommen und Solidarität
WIR GEDENKEN DER TOTEN DER EUROPÄISCHEN AUSSENGRENZEN FÜR SEENOTRETTUNG UND SICHERE FLUCHTWEGE
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