Wir machen humanitäre Korridore selbst!
Wer den Mauerfall feiert, kann jetzt nicht schweigen: An der östlichen EU-Außengrenze entwickelt sich eine humanitäre Katastrophe: Seit Wochen stecken Menschen zwischen Polen und Belarus fest. Sie drohen im Grenzgebiet zu erfrieren oder zu verhungern. Mehrere Menschen sind bereits gestorben.
Die EU rollt über Hunderte Kilometer Stacheldraht aus und hilft damit dem Diktator in Belarus, die eigene Bevölkerung einzusperren. Er nutzt den Rassismus Europas aus, um seine Ziele zu erreichen. Die EU spielt mit, weil sie Flüchtende aussperren will. Dieses unwürdige Spiel der Politik mit Menschenleben kennen wir: vom zentralen Mittelmeer, aus Griechenland, vom Balkan.
Weil die Politik jede Hilfe blockiert, ist die solidarische Zivilgesellschaft gefragt, in Polen, wie auch bei uns. Viele Städte und ganze Bundesländer sind aufnahmebereit.
München hat bereits im Oktober in einem deutlichen Brief der Dritten Bürgermeisterin an das Bundesministerium des Inneren seine Bereitschaft erklärt, als „Sicherer Hafen“ Menschen in Not aus der Grenzregion Polen/Belarus aufzunehmen.
Wir müssen jetzt gemeinsam handeln und selbst humanitäre Korridore schaffen! Es darf keine weiteren Toten geben!
Mit einem Bus fährt nun ein zivilgesellschaftliches Bündnis an die östliche EU-Außengrenze mit der Absicht den Eisernen Vorhang zu durchbrechen. Wir fordern die Bundesregierung auf eine Aufnahmezusage zu erteilen, damit wir zumindest einige der Menschen in Not mitnehmen – und in Sicherheit bringen können. Wir zeigen der Bundesregierung, wie Menschenrechte praktisch umgesetzt werden.