Can’t relax in Libyen LIVESTREAM
Livestream unter: www.bellevuedimonaco.de/live
Montag, 8. Juni um 19:00
Online Diskussion mit
- Christian Jakob (Journalist, taz),
- Kristin Pelzer (Ärzte ohne Grenzen) und
- Claus Sasse von Alarmphone München
Moderation: Matthias Weinzierl (Münchner Flüchtlingsrat)
Die Veranstaltung findet online statt. Digitaler Nachholtermin der Veranstaltung vom 26. März
Discussion on the civil war and human rights violations against detained refugees in Libya. How do NGOs nevertheless try to support the people on the ground? What would a responsible EU policy look like?
Seit 2011 tobt in Libyen ein Bürgerkrieg. Mittendrin in diesem Chaos aus Gewalt leben fast eine Million Migrant_innen, die vor Krieg und Armut geflohen oder zum Arbeiten nach Libyen gekommen sind. Tausende von ihnen haben auch Europa als Ziel. Doch mit Hilfe der EU setzt die “libysche Einheitsregierung” alles daran, die Schutzsuchenden an der Weiterreise zu hindern und interniert sie in Haftlagern. Dort sind sie schlimmsten Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Folter, Vergewaltigung, Versklavung und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Viele dieser Internierungslager werden von bewaffneten Milizen betrieben, für die das Betreiben solcher Lager ein profitables Geschäft ist.
Dem UNHCR und IOM wird der Zugang zu den Lagern erschwert. Der Krieg und die katastrophalen Bedingungen in den Lagern treibt weitere Migrat_innen zur gefährlichen Überfahrt übers Mittelmeer. Viele Flüchtende ertrinken oder werden von der sogenannten libyschen Küstenwache im Auftrag der EU abgefangen. Alleine 2019 wurden ca. 7000 Bootsflüchtlinge zurück in die libysche Hölle gebracht. Eine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht. Selbst die bei der „Libyen-Konferenz“ Anfang dieses Jahres in Berlin ausgehandelte Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien wird nicht eingehalten. Stattdessen entwickelt sich aus dem Bürgerkrieg ein Stellvertreterkrieg anderer Nationen, die die ökonomische und politische Kontrolle über die Region bekommen wollen.
Gemeinsam mit unseren Gästen wollen wir darüber sprechen, wie NGOs trotzdem versuchen, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Was berichten die Aktivist*innen von Alarmphone über die Situation vor Ort, die regelmäßig Hilferufe von in Seenot geratenen Geflüchteten erhalten? Welches Interesse verfolgt die EU bei der Unterstützung der sogenannten libyschen Küstenwache? Und was müsste nach der Libyen-Konferenz in Berlin von politischer Seite aus passieren, um den Bürgerkrieg und die Menschenrechtsverletzungen in den Lagern zu stoppen?
In Kooperation mit Alarmphone München.
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Mit der Reihe Can’t relax in… befassen wir uns mit der aktuellen flüchtlingspolitischen Situation in unterschiedlichen Ländern und stellen lokale Initiativen und Projekte vor. Bisherige Veranstaltungen:
Can’t relax in Brasilien
Can’t relax in Ungarn
Can’t relax in Demokratische Republik Kongo
Can’t relax in Jemen
Can’t relax in Afghanistan